Borgsdorf – Tblissi 2020-09-19T07:40:06+00:00

Borgsdorf – Tblissi – die Reise nach Georgien mit meinem Enkel

Ein Reisetagebuch. September und Oktober 2016

 

Start der Reise – 05.09.2016

Da mein Vater und Paul doch sehr mit dem Reisen beschäftigt sind und weniger Zeit zum schreiben haben als geplant, schreibt hier ab und zu die daheim gebliebene Tochter bzw. Mutter.

Lublin – 06.09.2016

Der erste Reisetag hat etwas geschlaucht. Zumal ich übersehen hatte, dass es von Borgsdorf nach Lublin nicht 600, sondern 800 Kilometer waren. Enkel Paul hat das nicht allzu sehr berührt, nach seiner sehr kurzen Nacht davor schlief er während der Fahrt den Schlaf der Gerechten. Dafür war er als Navigator hellwach

Kiew – 07.09.2019

Die Strasse von Lublin nach Kiew führte,  zumindest gefühlt, nur geradeaus. Paul stöhnte: nimmt das den gar kein Ende? Fotoobjekte waren Sonnenblumenfelder und Straßenhinweisschilder, von denen er nahezu keins ausliess.

Grenzerfahrungen – 08.09.2016

Um 7.32 Uhr stieg Mimi in ihren Schulbus, Paul und ich kletterten in unser Auto. Mittags erreichten wir, vorbei an riesigen Sonnenblumenfelder, die ukrainisch-russische Grenze. Als wir nach knapp 30 Minuten aus dem freundlichen Land der Ukrainer entlassen waren

Orjol-Alatschkowo – 09.09.2016

Es sehe aus, wie ein Mc Donald’s, schrieb meine Tochter, nachdem sie die Fotos gesehen hatte. Tatsächlich handelte es sich um das „Kinder-Unterhaltungszentrum“, dass sich im Keller unseres Hotels „Atlantidy“ befand. Und es war der einzige Ort

Moskau-Ismailowo – 10./11.09.2016

So oft, wie an dem Tag, bin ich in einem Hotel noch nie umgezogen. Dabei hatte der Tag gut begonnen. Gegen Mittag checkten Paul und ich im Hotel „Slavyanskaya“ am Kiewer Bahnhof ein, direkt am Europa-Platz gelegen. Der Name des Platzes stammt aus der Zeit, als Putin noch den anscheinend

Ausflug nach Tarusa – 15.09.2016

Auf dem Wege in die Provinzstadt, auf der Fernverkehrsstrasse „Krim“, überholen wir eine grosse Militärkolonne. Verstärkung für die „höflichen Menschen“ auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel? Die Kolonne zieht weiter nach Süden, wir biegen in östlicher Richtung ab.

Alatschkowo- Pawlowsk – 16.09.2016

Kurz vor Woronesch taucht ein wichtiges Hinweisschild am Straßenrand auf: „Fluss Don“. Ich wende mich an meinen noch etwas verträumten Enkel, der am Morgen in Alatschkowo schon zu früher Stunde, um 6.30 Uhr, aus dem Bett gerufen wurde. „Paul!“ sage ich, „Pauuell! Da vorne ist der Don!“ Ein tiefer Seufzer. „Der Don?

Krasnodar – 17.09.2016

Vor drei Jahren hat Paul zehn Monate in einer russischen Gastfamilie in Krasnodar gelebt und ist dort zur Schule gegangen. Er wollte die alten Stätten aus dieser Zeit besuchen. Das war nicht so einfach, denn seine damalige Wohngegend befindet sich weit vom Zentrum der 850.000-Einwohner-Stadt entfernt.

Ilskij – 19.09.2016

Der Besuch bei Pauls Gasteltern in Ilskij war herzerwärmend. Obwohl er sich seit seiner Abreise vor über zwei Jahren kaum gemeldet hatte, wurde er von Mutter Lena, Vater Wolodja und nach einem Moment es Fremdelns insbesondere von der kleinen Taja herzlich in die Arme geschlossen.

Maikop – 20.09.2016

Wer einen Kaukasier kennt, in diesem Falle einen Tscherkessen, kennt fast alle. Also schickte ich eine E-Mail an einen tscherkessischen Freund nach Wien, von dort entwickelte sich ein Mailverkehr in den Kaukasus

Naltschik – 20./21.09. 2016

In Naltschik, der Hauptstadt der Republik Kabardino-Balkarien, kamen wir erst in der Dunkelheit an. Die Stadtführung, die tscherkessische Freunde in Maikop für uns veranstalteten, brauchte eben ihre Zeit.

Autofahren – 21.09.2016

Heute, am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Russland, zumindest während unserer Autotour, muss ich doch ein paar Bemerkungen zur Polizei auf den Straßen des Landes loswerden. Losgefahren bin ich mit der aus Erfahrungen der früheren Jahre gewachsenen Erwartung, dass wir mit unserem OHV-Kennzeichen

Beslan – 21.09.2016

„Stadt der Engel“ steht über dem Eingang zum Friedhof von Beslan, auf dem die Opfer des Terroranschlags vom September 2004 beigesetzt sind. Einen Besuch dieser Gedenkstätte waren wir den Opfern schuldig.

Wladikawkas 22.09.2016

Kenner des Nordkaukasus wissen es natürlich, dass Wladikawkas „Herrscher des Kaukasus“ bedeutet, dass die Stadt auf eine alte russische Festung zurückgeht, die einer Schlucht des Terek wie ein Riegel den Zugang zum Kaukasus versperrte.

Kaukasische Heerstraße – 22.09.2016

Es ist eine Binsenweisheit: Fährst du in unwegsame Berge, sollte dein Tank voll sein. Wir waren so begierig, den Kaukasus bei Werchny Lars zu überqueren, dass wir ungetankt in in Wladikawkas losfuhren in der Hoffnung, auf den 35 km bis zur Grenze werde es schon eine Möglichkeit geben.

Mzcheta – 23.09.2016

Die Swetizchoweli-Kathedrale ist das Zentrum der historischen Stadt. Sie liegt dort, wo die Kura, Georgisch Mtkwari, und der Aragvi zusammenfließen. Hoch auf einem Berg auf der anderen Seite des Aragvi beherrscht das georgisch-orthodoxe Kloster Dschwari die Landschaft.

Assureti – 24.09.2016

Als wir in Assureti ankamen, waren Manfred, mein Namensvetter, und sein georgischer Freund Kacha gerade dabei, Schnaps zu brennen. Manfred Tichonow (wie er zu seinem Nachnamen kam, ist ein Extra Geschichte Wert) ist vor Jahren aus dem deutschen Alltag ausgestiegen.

Endlich in Tblissi – 25.09.2016

Am Sonntagmorgen wachen wir erstmals in Tbilissi auf. Nach über 5.000 km haben wir unser Ziel erreicht. Ein schönes Gefühl! Nach einem sehr späten Frühstück macht Paul sich auf, die für ihn unbekannte Stadt einer ersten Besichtigung zu unterziehen.

Gori – 26.09.2016

Paul ist beeindruckt, als er das (angebliche) Geburtshaus des Diktators Stalin in Gori sieht. Die kleine Holzhütte ist wie ein Heiligenschrein von einem großen, tempelartigen Gebäude umhüllt, auf das noch Generationen sich daran erfreuen können.

Sighnaghi – 28.09.2016

Die ostgeorgische Stadt Sighnaghi gehört zu jedem ordentlichen Besuchsprogramm, wenngleich auch dort die gleichen Einwände wie für Mzcheta gelten:

Berlin-Schönefeld –  30.9.2016

Vor dem Ende der Reise waren noch ein paar Stolpersteine zu Überwinden. Das Auto, Baujahr 1999 und extra für diese Tour gekauft, musste in Georgien verkauft werden. Das gelang, wobei ich dabei draufzahlen musste.