Beslan – 21.09.2016

Denkmal auf dem Beslaner Friedhof für die toten Kinder. „Stadt der Engel“ steht über dem Eingang zum Friedhof von Beslan, auf dem die Opfer des Terroranschlags vom September 2004 beigesetzt sind. Einen Besuch dieser Gedenkstätte waren wir den Opfern schuldig. Über 330 Menschen, darunter mehr als 150 Kinder, kamen damals bei der Geiselnahme in einer Schule in Beslan ums Leben. Die Geiselnehmer stammten aus dem Nordkaukasus. Doch die große Zahl an Opfern Lasten die Menschen von Beslan den Sicherheitskraeften an, die rücksichtslos in das Schulgebäude feuerten, in dem du Terroristen über 1.000 Menschen festhielten. Dabei wurden auch schwere Waffen eingesetzt.

Da mutet es zynisch an, wenn auf dem Friedhof im Nachhinein noch ein Denkmal installiert wurde, das die Sondereinsatzkraefte würdigt, die die Kinder angeblich „mit ihrem Herzen“ geschützt hätten.

Paul geht beeindruckt durch die großzügig gestaltete Friedhofsanlage. Auf den von Marmor eingefassten Gräbern liegen auch heute noch, zwölf Jahre nach der Katastrophe, frische Blumen, an Gräbern der Kinder Teddys und Puppen. Ich war 2005 hier, begleitete eine Familie, die anlässlich des ersten Jahrestages Blumen am Grabe ihres toten Sohnes niederlegte. Das heißt, Mutter und Tochter waren dabei. „Mein Mann hat nicht verkraftet, dass er seinen Sohn nicht beschützen konnte. Er sitzt nur noch im Keller und säuft“, erzählte mir die Frau.

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