17.9.16, Krasnodar
Vor drei Jahren hat Paul zehn Monate in einer russischen Gastfamilie in Krasnodar gelebt und ist dort zur Schule gegangen. Er wollte die alten Stätten aus dieser Zeit besuchen. Das war nicht so einfach, denn seine damalige Wohngegend befindet sich weit vom Zentrum der 850.000-Einwohner-Stadt entfernt. Auch haben die Jahre das Ortsgedächtnis ein wenig verblassen lassen. Doch schließlich fanden wir Wohnhaus und Schule. Hut ab, Paul, vor Deinem Durchhaltevermögen damals. Die kam dafür aus Ilskij, wo er die letzten Monate bis zum Schuljahresende zu brachte. Doch davon später.
Das Gründungsjahr von Krasnodar wird in russischen Quellen mit 1793 angegeben. Damals habe die aus Deutschland stammenden Katharina die Große die Stadt den Schwarzmeerkosaken geschenkt. Fortan (bis 1920) hieß sie Jekaterinodar (daritj – schenken). Weniger bekannt ist die Tatsache, dass hier seit langem Tscherkessen lebten und die Stadt eigentlich Bjedugqale, die Stadt der Bjedug-Tscherkessen, hiess. Katharina verschenkte also etwas, was ihr nicht gehörte, und legte die Grenze zum Tscherkessengebiet entlang des Flusses Kuban fest.
Fortsetzung folgt
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